Donnerstag, 14. Juli 2011

Ab(ge)häng(t)en

Wider erwarten stand er da,
blickte mir ins Gesicht,
ausdruckslos,
willenstark.

Bildete ich es mir ein?
Schaute er mich an?
Schaute er nicht durch mich durch?
Wollte er meinen Blick ergreifen?

Ich weiß es nicht,
ich drehte mich weg,
wollte nichts mit ihm zu tun haben,
wollte keinen Fremden kennenlernen.

Traute mich nicht
den Blick zu erwidern.
Hatte Angst vor Veränderung.
Hatte Angst durchschaut zu werden.

Ging vier Schritte.
Drehte mich um.
Er war weg.
Nicht mehr da.

War es Einbildung?
Nein.
Hatte er mich erkannt?
Ja.

Hastete.
Rannte.
Atmete schneller.
Konnte nicht aufhören.

Rannte um die Kurve.
Er stand da.
Zigarette im Mund.
Ruhiger Blick.

Hatte keine Chance zu entkommen,
vor diesen ausdruckslosen, willensstarken Augen.
Ich war ihnen hörig...
Hörig...


Fleur.

1 Kommentar:

  1. Ey, da kann man ja richtig Angst kriegen xD

    Ich find halt bloß, man kann sich gut reinversetzen - wenn mans auch will ^^ - und wer son Gedicht liest, der möchte sich wahrsch. auch in das Lyrische Ich reinversetzen.

    Der Titel zeigt den Wunsch, ihn abzuhängen, aber ebeenso die falsche Annahme, dass er abgehängt worden ist.
    Aber wer dann bis zum Ende liest, erlebt, dass die Realität anders aussieht...

    Und v.a. fragt man sich vllt: Wer oder was könnte das sein, vor dem man nicht entwischen kann?

    AntwortenLöschen